Johannes Vogel, MdB
Johannes Vogel ist auf der politischen Bühne trotz seiner jungen Jahre kein Unbekannter. Schon vor seinem Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Öffentliches Recht an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn engagierte sich der ehemalige Bundesvorsitzende der JuLis sehr intensiv auf unterschiedlichen Ebenen und zog nach der Kommunalwahl 2004 als jüngstes Mitglied der Liberalen in den Kreistag des Rheinisch-Bergischen Kreises. Seit 2009 ist Vogel auch im Deutschen Bundestag vertreten. Er kandidierte für den Wahlkreis Olpe-MK I (WK 150), den er als Abgeordneter in Berlin vertritt. Als abeitsmarktpolitischer Sprecher seiner Fraktion liegt Johannes Vogel das Problem des Fach- und Führungskräftemangels im Sauerland besonders am Herzen. Er unterstützt die Initiative HomebaseSauerland daher aktiv.
Herr Vogel, können Sie, als junger Abgeordneter, die Menschen ihres Alters verstehen, die dem Sauerland den Rücken zuwenden oder gar einen großen Bogen um die Region machen?
Ich glaube, dass viele junge Menschen heute mehr von Deutschland und der Welt sehen wollen als früher. Es reicht ja schon, wenn sie studieren wollen, was sie im Sauerland nur bedingt können. Das heißt ja nicht, dass sie nicht wiederkommen werden. Das Sauerland mit seiner Landschaft und seinen Arbeitgebern ist auch für junge Menschen sehr attraktiv. Dafür sollten wir gemeinsam stärker werben!
Obwohl Sie nicht hier geboren sind, fühlen sich der Region nicht nur aufgrund ihrer Verpflichtungen sehr verbunden. Woran liegt das?
Mein Wahlkreis hat viele Gemeinsamkeiten mit dem Bergischen Land, aus dem ich gebürtig komme. Eine ländliche Region mit einer mittelständischen Wirtschaft und sehr fleißigen und bodenständigen Menschen. Da musste ich mich nicht wirklich umstellen und habe hier schnell eine neue Heimat gefunden!
Der Fachkräftemangel könnte in einer Region wie dem Sauerland schnell zum entscheidenden Existenzfaktor werden. Wie kann man das Problem frühzeitig in den Griff bekommen und was unternehmen Sie auf politischer Ebene?
Wir müssen zeitnah Fachkräfte im Inland und im Ausland gewinnen. Dabei geht es vor allem um mehr berufstätige Frauen, länger arbeitende Ältere und mehr Zuwanderung. Bei letzterem heißt das ganz konkret die sogenannte Vorrangprüfung auszusetzen, die Gehaltsgrenze zu senken und mittelfristig ein Punktesystem einzuführen. Aber wir sollten auch in Deutschland um junge Menschen werben. Warum machen wir nicht etwa in Uni-Städten und darüber hinaus bekannter, wie attraktiv das Sauerland ist? Hier kann man zum Beispiel wunderschön im Grünen leben und trotzdem bei spannenden Weltmarktführer-Unternehmen am Puls der Globalisierung arbeiten. Das wissen noch zu wenige!
Als FDP-Mitglied sehen Sie in jeder Krise auch neue Chancen für Veränderung. Glauben Sie, mit einigen Traditionen in der Region sollte gebrochen werden, damit es erfolgreicher vorangeht?
Als FDP-Mitglied bin ich ja nicht gegen Traditionen. Im Gegenteil: Ich finde Tradition sehr wichtig und identitätsstiftend. Sie muss nur Hand in Hand mit Offenheit gegenüber Neuem und Anderen und dem gesellschaftlichen Fortschritt gehen, dann trägt sie auch weiterhin zum Erfolg bei.
Was kann eine Initiative wie HomebaseSauerland bewirken und welche Erwartungen darf man an derartige Aktionen knüpfen?
Die Region wie auch die Initiative haben viel Potenzial. Ich erwarte mir davon positive Effekte, wie beispielsweise eine größere Medienaufmerksamkeit für das Sauerland, konkrete Ansatzpunkte habe ich ja schon genannt. Durch die Kooperation mit weiteren Akteuren und Initiativen könnten sie sogar noch gesteigert werden. Ich unterstützte die Initiative jedenfalls gerne, wo immer ich kann!
Mal ganz frech gefragt; warum wird ihr nächstes Wahlergebnis im Sauerland so gut ausfallen?
Weil ich hoffentlich die Menschen davon überzeugen konnte, dass die FDP und meine Person einen Unterschied ausgemacht haben und ich deswegen wieder dabei sein sollte, um ihre Interessen weiterhin zu vertreten. Ich lade jeden Bürger ein, sich mit meiner Arbeit zu beschäftigen und stehe immer gerne Rede und Antwort – egal ob persönlich, per E-Mail oder auf Facebook!
Vielen Dank für dieses Interview und weiterhin viel Erfolg!
Johannes Vogel im deutschen Bundestag: www.bundestag.de
Website des Abgeordneten: www.johannes-vogel.de