Sauerland Initiativ Preis 2011
Meschede/Fachhoschule SWF. Dass man das Sauerland in Zukunft nicht knicken sollte, sondern gerade in Zukunft besondere Achtsamkeit auf die Falten der Region legen wird, zeigte ganz besonders die Verleihung des „Innovativpreises Sauerland 2011“, welcher am Dienstagabend in der Fachhochschule Meschede an die Origami Expertin Kristina Wißling verliehen wurde. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wurde vom Wirtschaftszusammenschluss „Sauerland initiativ“ ausgeschrieben.
In ihrem Grußwort verwies die Vorsitzende von „Sauerland initiativ“, Karin Schulze, auf die besondere Vielseitigkeit der Region. Das Sauerland hat im Laufe der Zeit viele kluge Köpfe hervorgebracht, welche ebenso viele kluge Ideen hervorbrachten. An Kreativität und Erfindergeist mangelt es dem Sauerländer nicht, auch wenn dieses im ersten Moment vielleicht anders wirken mag. Der westfälische Sturkopf ist oftmals nur eine gut getarnte Fassade für ein innovatives Kopflabor. Doch Kreativität allein reichte der kompetenten Jury des Innovationspreises längst nicht aus. Der Preisträger sollte mit seinem Projekt den Wandel aktiv gestalten, nicht nur darauf reagieren. Die Messlatte für die 26 Bewerber lag also hoch.
Am Ende setzte sich Kristina Wißling aus Lennestadt durch. Schnell wurde deutlich, dass Origami Techniken nicht allein zur kunstvollen Tischdekoration nutzen, sondern gerade im industriellen Bereich vieles vereinfachen und sogar nachhaltig optimieren können. So beschäftigte sich die Preisträgerin nicht nur mit Schutzmanschetten für Roboterarme, sondern entwickelte auch ein faltbares Rednerpult (bei der Laudatio aber noch nicht im Einsatz). Wie komplex und weitreichend Origami sein kann wird beim Betrachten einiger Kunstobjekte deutlich, deren Herstellung man zunächst nicht für möglich gehalten hätte. In einem kleinen Vortrag über ihre Arbeit begeisterte Kristina Wißling das Publikum und gab sicherlich die ein oder andere Anregung für neue Ideen. Denn auch als Motivator für zukünftige Innovationen soll dieser Preis seinen Beitrag leisten. Nicht zuletzt fand die Verleihung daher auch in einer Hochschule statt.
Im Rahmen der Veranstaltung wurde ebenfalls die Vernetzung von Sauerland initiativ mit der Initiative HomebaseSauerland angesprochen. Die Dachmarke Sauerland muss mit immer neuen Impulsen größere Verbreitung finden. Dank der Vielseitigkeit beider ehrenamtlichen Organisationen dürfte ein erweiterter Ideenpool zum positiven Image des Sauerlandes einen guten Beitrag leisten. „Die Umsetzung vieler Ideen hängt aber auch von der Finanzierung ab. Leider haben wir nichtmal ein Minimalbudget und können von den großen Summen mancher Agenturen nur träumen“ stellte HomebaseSauerland Initiator Andreas Janßen fest. „Aber Not macht oft nur noch erfinderischer, schließlich bewerben wir das Sauerland aus dem Bauch heraus und nicht aus der Brieftasche. Wer teure Hochglanzkampagnen erwartet, wird diese nicht bei uns finden. Wer eine authentische Region mit vielen Zukunftschancen sucht, der ist in der HomebaseSauerland genau richtig“.