Streitfall Bioenergie
Meschede. Im Mescheder Hochschulreferat am 20. November widmet sich Prof. Dr. Wolfgang Wiest dem „Streitfall Bioenergie“. Bioenergie ist als tragende Säule der Energiewende ebenso im Gespräch wie als subventionierter Raubbau an der Natur. Beides ist richtig, es kommt eben immer auf das "wie" und das "wo" an. Bioenergie ist die wesentliche nicht-volatile regenerative Energie. Mit ihr kann Regelenergie am Strommarkt bereitgestellt werden. Und sie kann als bedarfsgerechter saisonaler Speicher für Solarenergie während der Heizperiode dienen. Andererseits wird beim Energiepflanzenanbau vielfach fossile Energie eingesetzt, was bisweilen für den Klimaeffekt kontraproduktiv wirkt.
Das Hochschulreferat beleuchtet die Rolle der Bioenergie in den 100% Erneuerbare Energien-Szenarien und die Auswirkungen der EEG-Förderung kritisch. Professor Wiest leitet daraus sinnvolle Einsatzgebiete für Bioenergie ab. Als ein Beispiel für die markt- und emissionsrelevante Bioenergienutzung stellt er die technische Entwicklung von Kleinfeuerungsanlagen dar. Hier treffen traditionelle Heizgewohnheiten, Lifestyle, Feuerungstechnik und Immissionsschutz aufeinander und das in einem praktisch gesättigten Markt. Neue technische Entwicklungen können nach Ansicht von Professor Wiest nur dann einen Öko-Effekt realisieren, wenn sie sich auch in einem ausdifferenzierten Markt durchsetzen - ein durchaus auf andere Produkte übertragbares Ergebnis.
Der öffentliche Vortrag beginnt um 18.00 Uhr im Hörsaal 1.1.4 der Fachhochschule Südwestfalen, Lindenstr. 53 in Meschede. Die Teilnahme ist kostenlos. Das gesamte Programm der Mescheder Hochschulreferate gibt es unter www.fh-swf.de.